Botschafter Shiraishi besuchte das Museum Rietberg

2021/9/14
Botschafter Shiraishi in der Ausstellung „Flow – Erzählen im Manga“
Am 14. September besuchte Botschafter Shiraishi die im Museum Rietberg zurzeit laufende Ausstellung “Liebe, Kriege, Festlichkeiten – Narrative Kunst aus Japan”. Frau Annette Bhagwati, Direktorin des Museum Rietberg, hat den Botschafter willkommen geheissen. Anschliessend führte Frau Khanh Trinh, welche als Kuratorin für die Japansammlung zuständig ist, durch die Ausstellung und gab detaillierte Erklärungen zur den ausgestellten Objekten.   
 
In der Ausstellung sind unter anderem zahlreiche wunderschöne japanische Bildrollen und Wandschirme ausgestellt, die im Besitz von verschiedenen Museen innerhalb Europas sind. Ausserdem sind auch bedeutende Ausstellungsobjekte zu sehen, die zum ersten Mal der Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden sind.  
 
Die Ausstellung “Liebe, Kriege, Festlichkeiten – Narrative Kunst aus Japan”, die japanische Bildrollen als Thema hat, dauert vom 10. September bis zum 5. Dezember. Parallel dazu widmet sich die Ausstellung „Flow – Erzählen im Manga“ vom 10. September bis zum 30. Januar der Ausdrucksweise von japanischen Manga. Es ist eine Reihe von Rahmenveranstaltungen, welche die japanische Kultur vorstellen, geplant.

“Eindrücke von Botschafter Shiraishi”

Ich war erstaunt über diese grossartige Ausstellung.
 
Angefangen von der „Geschichte des Prinzen Genji“ über die Schlacht von Genpei bis hin zu mittelalterlichen Karikaturen, welche die damalige Bevölkerung bei Vergnüglichkeiten und Festlichkeiten zeigen, werden lebendige Bildrollen, Bilderbücher, Holzschnitte und Wandschirme präsentiert, die mit Unterstützung verschiedenster Museen für diese Ausstellung zusammengetragen wurden. 
 
Ich war im wahrsten Sinne des Wortes überwältigt von der Strahlkraft der vielfältigen japanischen Kunstwerke und vom ihnen inne liegenden Charme, der uns auch heute noch in unserem Herzen berührt.
 
Es ist bekannt, dass in der unruhigen Zeit, als das Tokugawa Shogunat endete und die Meji-Zeit ihren Anfang nahm, sowie in der Zeit um den Zweiten Weltkrieg viele japanische Kunstschätze ins Ausland gelangt sind. Von Liebhabern oder Sammlern aufgekauft, verteilten sich Gemälde, Skulpturen, Tuschzeichnungen, Holzarbeiten, Keramikwaren und weiteres über die ganze Welt.
 
Wie die Objekte ihre Besitzer wechselten, kam es schliesslich dazu, dass ein Teil davon den Weg in Museen fand.  Ein anderer Teil hingegen befindet sich nach wie vor im privaten Besitz. Er bleibt den Augen der breiten Öffentlichkeit verschlossen, und wird wohl nur im Verborgenen genossen.   
 
Dem Museum Rietberg ist es erfolgreich geglückt, mittels sorgfältiger Recherchen und der Kooperation mit Museen innerhalb wie auch ausserhalb der Schweiz verlorengegangene Objekte wiederzuentdecken, die besonders wertvollen davon auszuleihen und zusammenzutragen, und dadurch die Essenz der japanischen Kunst zu vermitteln.
 
Die Ausstellung begnügt sich aber nicht damit, einfach nur die alten Kunstwerke vorzustellen. Sie setzt Akzente darauf, wie das künstlerische Erbe der Vergangenheit in den modernen Manga und Anime weiterlebt.    
 
Wie auf dem Foto, in dem ich inmitten von Anime und Manga Charakteren stehe, werden Elemente aus Anime und Manga in einem weiteren Bereich vorgestellt.  Die Ausstellung ist so gestaltet, dass mit der Möglichkeit für Selfies die Neugier und Verspieltheit der Besucherinnen und Besucher geweckt wird.
 
Damit wird die Vergangenheit mit der Gegenwart verknüpft, und es soll ein Verständnis dafür geschaffen werden, dass sich der Ursprung der japanischen Anime, welche die Jugend auf der ganzen Welt faszinieren, bis zu den Bildergeschichten aus der Heian-Zeit (794–1185) zurückführen lässt.
Auch in diesem Sinne findet die Ausstellung mit ihrer Originalität und ihrer starken Anziehungskraft Beachtung.  
 
Das Thema der Ausstellung ist “Liebe, Kriege und Festlichkeiten”. Sie bringt die vielschichtige Geschichte Japans sowie die Gedankenlandschaft der Japaner wunderbar zum Ausdruck. Ich bin überzeugt, dass die Schweizer Besucherinnen und Besucher des Museum Rietberg durch die Ausstellung ihr Verständnis gegenüber Japan weiter vertiefen können.
 
Auf jeden Fall kann ich Ihnen einen Blick in die Ausstellung empfehlen